Die Abmelde-Bots schlagen wieder zu!
Kann es sein, dass du die letzten Wochen gerade erneut deutlich E‑Mail-Abonnenten verloren hast? Wichtige, langjährige Abonnenten melden sich auf einen Schlag plötzlich ab. Soviel zur Beruhigung: Es liegt nicht an deinen E‑Mails. Aber es besteht dringend Handlungsbedarf – auch wenn es dich (noch) nicht erwischt hat.
Die Ursache für die unfreiwilligen Abmeldungen
E‑Mail-Server bzw. deren Spam- und Viren-Filter klicken sich durch deine E‑Mails durch. Als «Vorkoster» probieren Sie schon mal aus, was den Empfänger erwartet und sperren dabei alle potenziell gefährlichen Inhalte bzw. Links darauf.
Dabei klicken Sie auch den Unsubscribe-Link und zack, bist du einen Optin eines Kontaktes los. Der Empfänger kommt davon nicht einmal etwas mit, ausser dass er evt. ein Goodbye E‑Mail kriegt. Vielleicht sogar ein E‑Mail, in welchem er mit einem Klick die Abmeldung bestätigen muss. Doch auch diese Arbeit übernimmt der Klick-Filter gleich.
Keine neue Problematik – aber in neuer Dimension
Die Funktion an sich ist eine gute Sache. Je nach E‑Mail-Server werden Klicks auch erst getestet, falls dein E‑Mail bei ein paar anderen sicherheitsrelevanten Checks schlecht abschneidet. In den letzten Wochen und Monaten sehen wir das Phänomen aber bei vielen Kunden vor allem im B2B-Umfeld. Mit den letzten groben Fällen von Ransomware-Attacken und Hacks, macht es auch Sinn, dass Unternehmen die Schrauben ein wenig enger anziehen.
Doch jede «verlorene» E‑Mail-Adresse tut weh.
Bist du überhaupt betroffen?
Zuerst überprüfst du, ob du tatsächlich davon betroffen bist:
Hast du auffällig viele Abmeldungen auf einen der letzten Versände gehabt? Deutlich mehr als 1% oder im einzelnen überraschend, weil z.B. guter Kontakt mit Kunde)
Haben deine Empfänger vor dem Abmelde-Klick alle anderen Links fein säuberlich durchgeklickt? Dann, war’s eher ein neugieriger Bot.
Sind es vor allem B2B-Kontakt oder gleich alle Kontakte einer Firma bzw. Domain, die sich gleichzeitig und in corpore abgemeldet haben? Dann war’s eher der Spam-Filter.
Die letzten Klicks sind von unbekanntem Client oder erfolgten erst nach der vermeintlichen Abmeldung.
Hier am Beispiel
Peter Lustig, frisch angemeldet, erstes Mail kommt an und innert der gleichen Minute, fleissig alle Links durchgeklickt und abgemeldet. Eine Stunde später dann das E‑Mail nochmal aufgemacht. Seltsam.
Oder hier Barbara Lustig, im gleichen Unternehmen, ebenso fleissig durchgeklickt und abgemeldet. Während wir sehen, dass Peter für die letzten Klicks ein Outlook benutzt hat, ist der Client bei Barbara unbekannt. Barbara und Peter wohnen übrigens im gleichen Wohnwagen in Küssnacht und nicht in Genf. Merkwürdig.
Egal ob’s dich schon erwischt hat oder nicht, was nun?
Vor allem SCHNELL REAGIEREN und vorsichtig sein, denn einen verlorenen Optin holst du nicht so schnell wieder zurück. Und wenn, dann schön behutsam, denn vielleicht will der Kontakt ja wirklich nichts mehr mit dir zu haben.
🧼 Saubere Authentifizierung deiner Systeme
Achte darauf, dass die nötigen Authentifizierungen gesetzt und sauber integriert sind. Dazu gehören, SPF, DKIM und DMARC. Sowieso dringend empfohlen.
💌 Whitelisting durch Empfänger:in
Fordere deine Kontakte sofort bei Anmeldung auf, deine Absender-E-Mail ins Adressbuch aufzunehmen. Soll helfen.
😅 Manuelle Wiederherstellung der Optins mit Empfänger:innen
Frag bei deinen Empfänger:innen über einen anderen Kanal nach, ob die Abmeldung bewusst und mit Absicht war. Falls nein, können sie sich gleich wieder anmelden.
🙅🏻♀️ Abmeldung durch einfachen Klick vermeiden
Stell deinen Abmeldeprozess um. Anstatt dass eine Abmeldung bequem durch einen Klick möglich ist, solltest du auf eine «bestätigte Abmeldung» umstellen. Die Abmeldung führt auf einen Zielseite, wo ein weiterer Klick oder eine Einstellung nötig ist. Ein wenig mühsam für den Empfänger aber die sicherste Variante.
Der letzte Punkt ist gerade effektivste als «Gegenmassnahme» zu fleissigen Klick-Bots bzw. Klick-Filter. Wenn du dabei Hilfe brauchst, einfach melden.
