Vermiest uns Apple das E‑Mail-Marketing?

Apple - Privacy Protection

Hello Privacy! Adieu Tracking-Pixel! Was aber ist genau überhaupt passiert? An der letzten Entwicklerkonferenz wartete Apple mit ein paar Features für besseren Datenschutz auf. Darunter auch eine Funktion, die Tracking-Pixel in E‑Mails verhindert bzw. verschleiert.

Ein Gimmick, das übrigens auch andere Clients oder Browser-Extensions im Angebot haben. Doch nun gibt Apple der grossen Schar der User die Möglichkeit, den digitalen Schalter umzulegen und per default alle Tracking-Pixel in E‑Mails zu blocken.

Die Funktion wird mit den neuen iOS 15 und MacOS im November 21 breit ausgerollt.

Die Konsequenzen: kein Stalking mehr und kaputte Statistiken

E‑Mail-Marketer können nicht mehr nachverfolgen, ob, wann, wie oft und von wo aus ein E‑Mail gelesen wurde. Eigentlich eine gute Sache für Konsumenten. Schlecht für dich als Marketer, wenn du deine E‑Mails auf das Leseverhalten deiner Empfänger anpassen möchtest. Gezielte Reminder oder Reaktivierungs-Kampagnen werden schwierig.

Auch deine Statistiken werden ordentlich verwässert. Öffnungsraten gehen je nach Auswertungsmodell runter, weil ein ordentlicher Teil der Leser diese nicht mehr bestätigt. Wir haben irgendwo aufgeschnappt, dass nur etwa 5 – 10% der User das Optin geben und Tracking noch zulassen werden.

Ob und wie die Anbieter den blinden Fleck via Hochrechnungen kompensieren, wissen wir auch noch nicht. Klicks lassen sich noch immer auswerten, historische Öffnungsdaten sind ebenfalls noch dienlich, um den Anteil an Apple-Usern festzumachen.

Betrifft es alle Clients unter iOS und MacOS, also auch Gmail etc.?

Nein. Die Blockade wirkt nicht Systemweit, sondern sind nur Optionen in den nativen Apple Mail-Clients. Der Anteil liegt aber bei fast 90% der Apple-User.

Lässt es sich umgehen?

Nein. Das Tracking wird für alle Absender aufgehoben, egal von wem das E‑Mail kommt.

Welche Auswirkungen hat es also?

Wie bereits erwähnt, zieht es deine Öffnungsrate in der Statistik nach unten und Apple-User schweigen sich darüber aus, ob sie dein ausgefeilter Betreff nun anspricht oder nicht und wann genau sie deine E‑Mails lesen.

  • Wenn du nach Öffnungen vergütet wirst wie bei Newslettern mit Werbeplatzierung der Fall: wirklich blöd.

  • Wenn du inaktive Leser von deinem Adressstamm bereinigen oder von deinen Versänden ausschliessen möchtest: eher blöd. Dazu gehören schon bald alle Apple-Leser.

  • Wenn du diese reaktivieren möchtest: auch blöd.

Geniesst die Zeit also noch, in der ihr Reminder-Mails an Menschen, die nicht öffnen bzw. eure E‑Mails nicht lesen noch versenden könnt. Vielleicht schliesst ihr Apple-User von euren A/B‑Splits aus? Vielleicht behandelt ihr diese etwas vorsichtiger, falls überhaupt identifizierbar.

Bleibt Apple damit allein?

Ob Google gleichzieht, ob andere Anbieter-Clients ähnliche Funktionen einbauen werden, ist abzuwarten. Möglich wär’s.

Noch ist nicht aller Tage Abend

Die Nachricht wird den einen oder anderen E‑Mail-Marketer geschockt haben und vielleicht auch in Zukunft noch ein wenig frustrieren. Ein grosser Teil der Öffnungen lässt sich aber noch immer nachvollziehen auch wenn die Statistiken ein wenig anders interpretiert werden müssen.

Auf deine Conversions wird es nur beschränkt Einfluss haben. Deine Empfänger klicken immer noch auf spannenden Inhalte und kaufen, wenn ihnen etwas gefällt. Ein einzelner KPI wird ein wenig unschärfer.

Deine Kreativität, wie du deine Leser unterhältst, begeisterst und animierst, bleibt gefragt.


Gute 40% Apple Clients bei uns, Trend steigend

So sieht übrigens die Client-Verteilung innerhalb unseres Newsletter- und Smartie-Verteilers etwa aus:

Apple - Privacy Protection Grafik
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